Radweg oder Straße / Qualität des Trinkwassers

Der in der Februar-Sitzung des Gemeinderates viel diskutierte Radweg von Ostermünchen nach Schlafthal beschäftigte auch die Besucher des letzten KOMMA-Stammtisches. Daneben wurde über die relativ hohen Nitratwerte im Trinkwasser debattiert.

Aus der Bevölkerung wurde gebeten, sich mal mit dem Zustand unseres Trinkwassers zu beschäftigen. Der KOMMA-Stammtisch nahm diese Anregung gerne auf. Zunächst stellte der Organisator, Martin John, klipp und klar fest, dass alle Trinkwasseruntersuchungen in der Tuntenhausener Gemeinde ergeben haben, dass der als für Erwachsene bedenklich eingestufte Nitratwert von 50 mg/l nirgendwo überschritten wurde. Allerdings werde regelmäßig der Wert von 25 mg/l, der für Babys als Grenzwert gilt, nahezu regelmäßig überschritten. „Auch im Vergleich mit unseren Nachbargemeinden (bis auf Frauenneuharting (25,0)) schneiden wir leider schlecht ab“, so John. Die letzten veröffentlichen Messungen ergaben hier für Bad Aibling (4,4), Kolbermoor (7,2), Bruckmühl (7,7 – 17,0), Emmering (8,0 – 8,9), Aßling (16,2 – 20,5) und Rott (11,4) geringere Nitratwerte als bei uns. Erfreuliche Ausnahme im Gemeindegebiet Tuntenhausen bildet der WBV Schönau-Biberg (14,1). Die weiteren Werte:WBV Ostermünchen (26,0), WBV Voglried-Antersberg (30,9), Gemeinde Tuntenhausen (Mischwert: 25,9) werden nunmehr auch auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht.

Da zum Großteil die landwirtschaftliche Düngung für die Nitratwerte verantwortlich ist, soll nun über die Gemeinde und das Landratsamt eruiert werden, wieso die Werte in der Gemeinde relativ hoch sind und welche Entwicklung diese nehmen.

Auf nicht weniger Interesse stieß dann der geplante Ausbau der Verbindungsstraße Ostermünchen-Schlafthal, der als Fahrrad-Alternativ-Weg Richtung Lampferding und Dettendorf dienen soll. Der Bau eines Radweges unmittelbar entlang der RO45, wie ihn die Frauenliste ursprünglich beantragt hatte, wurde als zu teuer verworfen. Hier berichteten die Gemeinderäte Maria Breuer und Herbert Prechtl über den Beschluss des Gemeinderats, womöglich eine 3,5m-breite, geteerte Straße mit jeweils 0,50 m Bankett zu bauen. Prechtl erneuerte seine Kritik, dass dieser Bau dann weniger den Radfahrern sondern vielmehr den Autofahrern dient. Auch Breuer äußerte Bedenken und sprach sich dafür aus, eine einfachere Variante des Belags und Unterbaus zu prüfen. Grundsätzlich sei der Radwegebau ja positiv, so Breuer weiter, doch müsste den Leuten anhand geeigneter Beschilderung auch gezeigt werden, wo sie sicher in welche Richtung fahren können. Damit stieß sie bei den Anwesenden auf offene Ohren, denn John und Prechtl bemühten sich bereits seit 2009 um ein derartiges Konzept. „Vielleicht sollten wir im Sommer eine Stammtisch-Radtour im Gemeindegebiet organisieren“, schlug John vor.

Vom Fahrrad führte die Diskussion die Stammtischler zum Bahnhof Ostermünchen. Erfreut wurde festgestellt, dass die Durchfahrt nun, wenn auch nur sehr eingeschränkt, wieder möglich ist. Die Gemeinderäte wollten sich dafür einsetzen, dass auch Kinderwägen und Radlanhänger neben der Schranke durchfahren können. Das Thema Bahnhof indes, sollte bei einem eigenen Themen-Stammtisch zusammen mit den Betroffenen behandelt werden.