10. Mai 2017 Thema "Bahnhof Ostermünchen"

 

Im öffentlich-privatem Spagat – Bahnhofsgebäude Ostermünchen Thema beim KOMMA-Stammtisch

 

Bereits mehrfach berichteten die örtlichen Medien über die Situation am Ostermünchner Bahnhof nach dem Verkauf des Gebäudes durch die Deutsche Bahn zunächst an einen Investor und im Oktober 2013 an einen privaten Eigentümer. Rund um das Gebäude mussten Bewohner, Bahnreisende, Durchgangsverkehr, Kioskbesucher und –betreiber, Schulbus und Parkplatznutzer unter einen Hut gebracht werden, was für manchen Konflikt und manches Missverständnis sorgte.

 

„Ein Grund mal alle Betroffenen und Interessierten an einen Tisch zu bringen und Wünsche und Probleme offen anzusprechen“, begrüßte der KOMMA-Organisator Martin John die Gäste und freute sich, dass der Eigentümer Michael Strauß und dessen Mitbewohner Thomas Klein sofort zugesagt haben. Mit Maria Breuer, Resi Englhart und Herbert Prechtl waren auch drei Gemeinderäte der Einladung gefolgt.

 

Im Oktober 2013 entschloss sich Michael Strauß das sanierungsbedürftige Gebäude am Bahnhof zu erwerben, nachdem die Gemeinde Tuntenhausen von ihrem Vorkaufrecht kein Gebrauch gemacht hatte. Für viele Ostermünchner war dies eine ungewohnte Situation, dieses Jahrzehnte lang „Öffentliche Gebäude“ nun in privater Hand zu sehen. Immer wieder kam es ärgerlichen Situationen, wenn Autofahrer zu schnell vorbeirasten, den Privatgrund als Parkfläche missbrauchten oder Chaoten ihren Müll auf dem Grundstück entsorgten. An eine ruhige Privatsphäre war da zunächst nicht zu denken.

 

Mit der Errichtung der Schranke vor dem Bahnhof Ende 2015 und einigen Pflanztrögen hofften die Bewohner, dass Ruhe einkehren würde. „Doch leider gibt es bis heute einige Unverbesserliche, die ihren Unrat einfach liegen lassen“, beklagt Thomas Klein. Auch Schmierereien und einen Einbruch mussten die neuen Bewohner schon erleben.

 

Dabei haben sich die neuen Besitzer mit dem Objekt ohnehin einiges zugemutet. Mit dem Umbau von Strom- und Wasserleitungen, Fenstern, Drainage, Heizung, Treppen usw. kommt die Sanierung einer Entkernung gleich. Das meiste wird soweit möglich in Eigenleistung gemacht, erläuterte Klein. „Trotzdem wohnen wir drin und versuchen natürlich voranzukommen.“ Er bat angesichts der Situation um Verständnis, dass der Bauschutt zunächst vor dem Gebäude landet. Dafür wird s danach hoffentlich umso schöner.

 

Mit Karte und Grundstücksplan konnte Thomas Klein anschaulich die Situation erläutern. Die Bahn hatte bei dem Grundstücksverkauf zunächst nicht bedacht, dass die Pendler auch weiterhin wie gewohnt zu den Bahnsteigen müssen. Doch mit der Gemeinde haben die „Neuen“ eine Einigung erzielen können. .“Bei einem Ortstermin mit Gemeinde, Landratsamt und Polizei wurden wir jedoch leider vergessen“, so Klein. „Sonst hätten wir jetzt vielleicht bereits eine Gesamtlösung“. An der freiwillig in Kauf genommenen „Wegenutzung“ zwischen Bahnhof und Kiosk möchte Klein jedoch ohnehin nicht rütteln.

 

Herbert Prechtl als Gemeinderat und Busunternehmer konnte zusammen mit den Bewohnern des Gebäudes die Situation aus Busfahrersicht erläutern. Die im Gemeinderat bereits diskutierte Idee eine Bushaltebucht entlang der Staatsstraße stieß dabei allseits auf Zustimmung. Dadurch könnten die Bewohner ihren Bereich endlich tatsächlich nutzen, denn der Durchgangsverkehr vor dem Gebäude würde dann komplett wegfallen. Die zu opfernden Parkplätze würden im nördlichen Bereich ja ausreichend zur Verfügung stehen. „Man könnte auch entsprechend über einen festen Durchgang entlang der Straße reden“, meinte Michael Strauß, „wenn im Austausch Parkplätze am Kiosk übertragen werden“. Eine Win-Win-Situation befanden die Gäste und die Gemeinderäte versprachen die Diskussion im Gremium fortsetzen zu wollen. „Wenn die Gemeinde die Kosten für Autofahrer (Parkplätze) und Radlfahrer (neuer Radlstellplatz) übernimmt, sollte eine tragfähige Lösung nicht an den Kosten für eine Bushaltebucht scheitern“, resümierten Breuer, Englhart und Prechtl einstimmig, „zumal die Eigentümer mehr als bemüht sind, den Bahnnutzern das Leben zu erleichtern.“

 

Martin John äußerte zuletzt noch die Bitte, die Durchfahrt an der Schranke jetzt schon auf ein „Radanhängerverträgliches“ Maß zu vergrößern.

 

Wie es ausschaut kommt 2018 doch endlich Bewegung in die Gschicht mit der Bushaltebucht. Scheinbar haben sich die Beteiligten geeinigt und wenn KommA dazu auch nur einen kleinen Beitrag geleistet hat, war s so und so ein Erfolg!

Kontakt

Stammtisch

Zeit: Im Allgemeinen findet der Stammtisch am dritten Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr statt. Nicht in den Ferien!

Ort: Wallners Landgasthof zur Post, Ostermünchen

Themen: Aktuelles aus dem Gemeinderat und aus der Gemeinde.